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Die Gesunderhaltung unserer Haut während der Maskenpflicht

Aktualisiert: 21. Juli 2020


Seit Monaten ist sie unser ständiger Begleiter: die Schutzmaske für Mund und Nase. Doch was tun, wenn das ständige Tragen der Maske zu Hautproblemen führt? Seit der Tragepflicht kommt es immer häufiger durch die verbrauchte Atemluft und dem Schwitzen unter der Maske zu Erkrankungen, wie z.B. der seborrhoischen Dermatitis, der Haut. 

Wir haben uns mit unseren Fragen an die Dermatologin Dr. Marion Moers-Carpi gewandt und wollten wissen, wie in diesen Tagen unsere Haut auf das ständige Tragen der Maske reagiert und welche Vorbeuge-Maßnahmen zu treffen sind.


Dr. Marion Moers-Carpi

Welche generellen Auswirkungen hat die Maskenpflicht auf unsere Haut?


Dr. Marion Moers-Carpi:

„Grundsätzlich gilt: Jeder Stoff, der an der Haut reibt, wird früher oder später zu Irritationen führen. Wir kennen das auch vom Winter, wenn der Schal an Hals und Kinn kratzt. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Corona-Maske.


Hinzu kommt, dass sich unter der Maske Fett, Schweiß, Schmutz und Make-up ansammeln. Allein das kann schon Ausschläge, Pickel oder Hautunreinheiten verursachen. Insbesondere an den Stellen, an denen die Maske die Haut direkt berührt.


Eine weitere Ursache für Hautprobleme ist die Feuchtigkeit unter der Maske: Der Mundschutz fängt unseren eigenen Atem ein und sorgt so für eine warme, feuchte Umgebung. Diese „Feuchtkammer“ ist das perfekte Klima für Keime – und damit für Pickel am Kinn und rund um Mund und Nase.“



Wie verträgt sich auch empfindliche Haut mit dem Maskenschutz? Welche Tipps können Sie geben?

Dr. Marion Moers-Carpi:

„Mir fällt auf, dass viele Patienten mit selbstgenähten Masken und viel zu dicker Textur zu mir in die Praxis kommen. Die Atmungsaktivität ist für die Haut wesentlich und deshalb empfehle ich dünnere Textilien zu verwenden. Das Schwitzen ist zu vermeiden. Es fördert auch das seborrhoische Exzem und Pickel. Die verbrauchte Luft ist zudem für die vermehrte Ansiedlung des Hefepilz mitverantwortlich.“

Mein Tipp 1: Reinigung und Pflege, die nicht zusätzlich reizen 


„Stellen Sie Ihre Pflegeroutine um, bevor überhaupt Hautproblemen auftreten. Selbstverständlich hat jede Haut ihre eigenen Pflegebedürfnisse. Grundsätzlich rate ich meinen Patientinnen jedoch zu leichten Formulierungen.

Verwenden Sie statt einer reichhaltigen Creme lieber ein Serum und darüber eine leichte Feuchtigkeitscreme. Das Serum versorgt die Haut mit wichtigen Nährstoffen, die Creme schützt Sie gegen Reibung durch den Maskenstoff und stabilisiert die Hautbarriere. Tragen Sie die Creme dünn und etwa eine halbe Stunde vor dem Aufsetzen der Maske auf, damit sie gut einziehen kann.

Reichhaltigere Pflegeprodukte können Sie dann am Abend verwenden – oder wenn Sie wissen, dass Sie heute nicht mehr aus dem Haus gehen. Verzichten Sie jedoch eine Zeit lang auf Retinol: Das ist zwar ein toller Anti-Aging-Wirkstoff, der die Hauterneuerung ankurbelt, er macht sie dadurch aber auch angreifbarer.

Abends ist es außerdem wichtig, die Haut vom „Schmutz“ zu befreien, der sich im Laufe des Tages unter der Maske angesammelt hat – also Fett, Schweiß und Make-up-Reste. Reinigen Sie gründlich, aber sanft. Besonders hautschonend sind Produkte, die auf Zusatzstoffe, wie Mineralöle, Parabene oder künstliche Farbstoffe verzichten.“

Mein Tipp 2: Make-up unter der Maske – weniger ist mehr


„Die Haut unter der Maske hat es ohnehin schwer, zu atmen. Belasten Sie sie nicht noch zusätzlich durch eine dicke Schicht Make-up! Verwenden Sie zum Beispiel lieber eine getönte Tagescreme, als eine stark deckende Foundation.“


Mein Tipp 3: Mundschutz aus Baumwolle tragen


„Auch das Material, aus dem die Maske gefertigt ist, macht einen Unterschied. Ein Mundschutz aus Baumwolle ist zum Beispiel hautfreundlicher als einer aus synthetischen Materialien. Das liegt daran, dass die Haut darunter besser atmen kann, und es nicht so stark zum Feuchtigkeitsstau kommt.“


Mein Tipp 4:. Der Haut „Atempausen“ gönnen


„Apropos: Wer den Mundschutz nicht nur zum Einkaufen oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln trägt, sollte sich mindestens alle zwei Stunden eine „Masken-Pause“ gönnen und Luft an die Haut lassen.“


Mein Tipp 5: Die Maske oft (und richtig!) waschen


„Aus hygienischen Gründen sollten Sie Stoffmasken regelmäßig heiß waschen. Mein Tipp: Verzichten Sie auf den Schleudergang! Dieser raut das Material auf, die Maske wird schneller „kratzig“ und führt eher zu Hautproblemen.“


Mein Tipp 6: Der richtige Sonnenschutz


„Man sollte jetzt im Sommer dringend darauf achten ölfreien und nicht komedogenen Sonnenschutz zu verwenden. Ich empfehle hier gerne eine leichte Textur, die sofort einzieht, nicht klebt und komedogen ist.

Wir sprachen mit der Hautärztin Dr. Marion Moers-Carpi und bedanken uns sehr herzlich für ihre guten Tipps und ihre persönlichen Empfehlungen.

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