top of page

Überleben oder Aufblühen? Die Kunst, Widerstände in Wachstum zu verwandeln

Autorenbild: Rita-Graciela WernerRita-Graciela Werner

Aktualisiert: 1. Feb.




Los Angeles brennt. 18.000 Häuser sind verloren, die Luft flimmert vor Hitze und Asche. Elon Musk hebt die Hand – und die Welt hält den Atem an, als hätte er gerade beschlossen, die Erdrotation zu ändern. Trump will Grönland, Deutschland weiß nicht mehr so genau, wer jetzt eigentlich das Sagen hat, und irgendwo im Auge dieses Sturms stehen wir: das Individuum.


Inmitten dieser dramatischen Muppets-Show des Grauens. Wer hätte all dies noch vor Jahren gedacht?


Wir haben gerade noch nach Corona gelernt, achtsamer zu sein. Uns mit sanfter Stimme gesagt, dass wir im Moment verweilen sollen, dass alles eine Frage der Perspektive ist. Und dann kommt der nächste Knall und der übernächste, und….. Eine Schlagzeile, ein unerwartetes Verhalten von Menschen, die wir mal Freunde nannten, ein Blick in die Nachrichten, der uns zweifeln lässt, ob wir wirklich noch auf dem richtigen Planeten sind.


Wie antworten wir auf all das? Trällern wir morgens weiter unser Lebenslied mit den Spatzen auf dem Dach, während wir die Waschmaschine beladen und das Essen auf dem Herd kontrollieren, mit einem halben Auge auf die Kita-Uhr und einem halben Ohr beim Call, der in zwanzig Minuten beginnt? Der Mann schaut irgendwie komisch – ist er müde oder denkt er gerade über den Sinn des Lebens nach? Keine Zeit, das zu ergründen. Wir funktionieren. So wie immer. Aber wie lange? Und muss man das überhaupt?


Resilienz, so sagt man, ist die Fähigkeit, sich nicht umwerfen zu lassen. Aber heißt das, immer weiterzumachen, immer aufzustehen, immer noch ein bisschen mehr auszuhalten? Oder bedeutet es, an genau der richtigen Stelle stehen zu bleiben, sich umzudrehen und zu sagen: „Stopp. Ich muss erstmal verstehen, was hier passiert“? Resilienz ist kein starrer Schutzschild, kein Betonbunker für die Seele. Es ist eine Tür.

Und wir entscheiden, welchen Gedanken wir sie öffnen.

Lassen wir uns von Angst und Ohnmacht überrollen? Oder erlauben wir uns die Vorstellung, dass wir mitten im Chaos wachsen können und besonders gerade deshalb?


Vielleicht ist Resilienz auch einfach der Moment, in dem man entscheidet, dass das Essen auf dem Herd gerade wichtiger ist als der Untergang der Welt. Und dass das Kind, das in einer Stunde aus der Kita abgeholt werden muss, einen neuen Witz erzählen wird, über den wir lachen, egal was Trump, Musk oder die Wahlergebnisse sagen. Vielleicht ist Resilienz genau das: Weiterzumachen, aber nicht um jeden Preis. Zu spüren, wann es uns erwischt – und dann hinzusehen. Nicht nur zu überleben, sondern dabei nicht zu vergessen, dass wir auch aufblühen können.


Wie erblüht man, wenn alles um einen herum so tut, als wäre es das letzte spielende Orchester auf der Titanic? Wenn das große Ganze sich anfühlt wie ein überlanger Abspann, in dem wir alle bloß Statisten sind? Vielleicht, indem wir uns endlich fragen, wer oder was eigentlich unsere Realität bestimmt – und ob wir nicht längst selbst der Dirigent dieses Dramas sind, weil wir allzu oft gedankenlos und selbstverständlich „Nachrichten aller Art“ annehmen und mit unsere Lebenskraft unterstützen?


Weise Hüter dieser Erde, Ur-Schamanen, sagen, dass die Erde „der schwerste Platz der Inkarnation“ sei, aber auch einer der schönsten. Manchmal fühlt es sich tatsächlich so an. Als wäre das Leben hier ein Prüfstein, ein Spagat zwischen Licht und Schatten, zwischen Schwere und Schönheit. Doch genau deshalb ist es ein Privileg, hier zu sein – weil vielleicht „laut Schamane“ es um die Meisterschaft geht.


Wer das einmal begreift, wer sich erlaubt, das wirklich zu fühlen, der erkennt:

Leben ist nicht bloß ein Durchhalten, kein Abarbeiten von Erwartungen, kein ständiges Warten auf einen besseren Moment. Leben das ist von Bedeutung.

Leben ist wertvoll und kostbar.



Diese stillen, kraftvollen Sekunden, in denen wir für einen Atemzug lang vergessen, was uns umtreibt. Der Blick über eine goldene Hügellandschaft im Abendlicht. Das unbeschwerte Lachen eines Menschen, das uns trifft wie Sonnenstrahlen nach einem langen Winter. Der Geruch der Luft nach einem Sommerregen.In solchen Momenten bricht das Leben durch. Und wir spüren, warum wir hier sind. Wir erinnern uns daran, dass unser Dasein nicht zufällig ist. Dass unsere Erfahrungen kein sinnloses Stolpern durch Zeit und Raum sind. Dass wir nicht nur Zuschauer sind, sondern Schöpfer unserer eigenen Geschichte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wann hören wir auf, zu warten? Wann hören wir auf, das Leben auf später zu verschieben, auf ein „irgendwann“, das vielleicht nie kommt?


Resilienz ist nicht das Festhalten an einem alten Leben. Es ist die bewusste Entscheidung, das eigene Leben wirklich zu leben.


Interessanterweise sagen nicht nur Philosophen, sondern auch einige Wissenschaftler: Zeit ist eine Illusion.


Albert Einstein höchstpersönlich meinte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft seien nur hartnäckige Gedankenkonstrukte. Und wenn er das sagt – immerhin einer der klügsten Köpfe überhaupt –, dann lohnt es sich vielleicht, einmal kurz innezuhalten.

Unser Gehirn rechnet ja sowieso nur in „gerade gewesen“, „jetzt“ und „gleich“, weil es sonst komplett überfordert wäre. Aber in Wahrheit? Ist alles zeitgleich. Klingt wild, oder?

Und jetzt kommt der spannende Part: Wenn das wirklich so ist – wenn Zeit nicht linear ist, sondern alles schon irgendwie gleichzeitig passiert –, dann haben unsere Wünsche, unser Wille und unsere Absichten doch eine realistische Chance auf Erfüllung.


 Vorausgesetzt, wir tun was dafür.

Es reicht also nicht, sich mit einer Tasse Tee aufs Sofa zu setzen und zu hoffen, dass sich das Leben von allein sortiert. Nein, die Hausaufgaben müssen schon gemacht werden. Wer immer nur „manifestiert“, aber nichts verändert, bleibt am Ende nur ein Träumer mit einem hübschen Notizbuch voller guter Absichten.


Die eigentliche Frage ist also nicht ob, sondern wann wir anfangen, unsere Realität selbst zu gestalten. Vielleicht jetzt? Oder gestern? Oder ist das am Ende sowieso dasselbe?


Der wirkliche Schlüssel zur Veränderung liegt darin, weiterzugehen. Nicht darauf zu warten, dass jemand anders den ersten Schritt macht, sondern selbst anders zu denken, zu sprechen und zu handeln. Derjenige zu sein, der zeigt, dass Veränderung möglich ist. Denn wenn man beginnt, wirklich das zu leben, woran man glaubt – dann ziehen andere nach.




Sofa is forbidden
Sofa is forbidden

Natürlich ist das leicht gesagt. Veränderung erfordert Mut, und Mut – das wissen wir alle – ist nichts, was man bequem auf dem Sofa kultiviert. Doch wenn wir ehrlich sind, was ist die Alternative? Weiter hoffen, dass eines Tages alles von allein ins Lot kommt? Darauf vertrauen, dass der richtige Moment, der richtige Mensch oder das perfekte Zeichen uns irgendwann die Entscheidung abnimmt?


Wohl kaum.


Man könnte auch sagen, wir stehen hier vor der klassischen Wahl: Entweder wir bleiben Zuschauer unserer eigenen Geschichte – höflich applaudierend, während das Leben an uns vorbeizieht – oder wir nehmen die Zügel selbst in die Hand. Nicht mit blindem Aktionismus, sondern mit Bewusstsein, mit Klarheit, mit jener inneren Haltung, die nicht auf Zustimmung wartet, sondern den Weg weist. Mit Resilienz


Und falls uns dabei hin und wieder Zweifel überkommen – nun, das ist die edle Begleitmusik des Menschseins. Doch genau hier trennt sich der Pfad: Wer sich aufhalten lässt, bleibt stehen. Wer anerkennt, ohne sich zu beugen, geht weiter.


Denn am Ende wird nicht der belohnt, der am wenigsten Fehler gemacht hat, sondern der, der den Mut hatte, sein eigenes Leben wirklich zu leben. Mit all seinen Unvollkommenheiten, mit all seinen Herausforderungen – aber auch mit der unerschütterlichen Gewissheit, dass es seins ist.


Wenn nicht jetzt, wann dann?


Nur mal so ein paar Gedanken...für zwischendurch zum Teilen.


Liebe Grüße!


Rita-Graciela Werner

Essence of Life - Wesentliches Erleben

Rita-Graciela Werner
Rita-Graciela Werner



216 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


PayPal ButtonPayPal Button

Aboformular

+491726674702

  • facebook
  • instagram
  • linkedin

©2020 Essence of Life - Wesentliches Leben. Datenschutz Impressum  Erstellt mit Wix.com

bottom of page