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AutorenbildRita-Graciela Werner

Herr Chopra, was ist los mit dieser Welt?

Aktualisiert: 27. Juli 2022

Ich hatte die große Freude, Deepak Chopra dreimal im Leben persönlich getroffen zu haben. In 2008 führte ich mit ihm ein Interview, das sich heute noch so liest, als hätten wir gestern erst miteinander gesprochen.


Aus gegebenem, aktuellem Anlass habe ich mich dazu entschieden, das Interview, das ich damals für das Magazin "Finest Finance" gemacht habe, hier auf unserer Seite noch einmal für Sie zu veröffentlichen.


Für viele ist er ein Hoffnungsträger und spiritueller Lehrer: Deepak Chopra (64).

In über 60 Büchern und seinem Center of Wellbeing in Carlsbad/Kalifornien versucht er seit einigen Jahrzehnten, der Welt eine Anleitung für ein besseres Leben zu vermitteln. Ich traf Dr. Chopra, Absolvent der Harvard Medical School, Ayurveda Experte und ein ehemaliger Leiter des „Transzendentale Meditation“ – Programms von Yogi und "Guru" Maharishi Mahesh im Sommer 2008 im Hotel Gan Meliá Victoria auf Mallorca. Hier, bei strahlendem Sonnenschein und 28 Grad, erwarteten ihn später 1500 Gäste, um drei Stunden seinen Lehren zu lauschen.


Ich war erstaunt, als ein sehr entspannter Mr. Chopra die Hotellobby betrat. Fast hätte ich ihn mit einem Touristen verwechselt. Er war lässig in Jeans gekleidet, trug ein weites, orangefarbenes Hemd, Turnschuhe – und eine auffällig funkelnde Brille mit schwarz-weißen Swarovski-Kristallen. Ein wenig Bollywood hatte der Mann sich doch bewahrt, der schon mit Hollywoodgrößen wie Demi Moore, Meryl Streep und Martin Sheen zusammen gearbeitet hat. Trotz aller Entspannung machten wir uns schnell an die „verspannten“ Themen unserer Zeit. „Wir müssen uns beeilen“, sagte Chopra und schaute dabei streng auf seine Uhr, „Wir haben nur 30 Minuten!“


Herr Chopra, was ist los mit dieser Welt?


Die Welt zerbröckelt. Wir haben eine Wirtschaftskrise, viele Konflikte, Terrorismus, Kriege, die globalen Klimaveränderungen, eine radikale Zerspaltung in Arm und Reich. 50 % der Weltbevölkerung besitzen nicht einmal einen Dollar am Tag und 20% leben gerade mal von einem Dollar am Tag. Die Erde ist zum Patienten geworden. Die medizinische Diagnose ist offensichtlich: Der Patient befindet sich in einem Sterbeprozess. Gleichzeitig befindet sich die Erde aber auch in einer Art der Wiederauferstehung. Das Sterben als Wandlung ist ein wichtiger Prozess für die Erneuerung.


Was ist aus Ihrer Sicht der Grund für diese Weltkrise?


Die wirkliche Krise entspringt aus dem illusorischen Glauben an das Getrenntsein, doch das ist gerade die IIlusion. Das „Getrennsein“ existiert nicht.


Gibt es eine Rettung?


Ja, sicher. Die persönliche Verwandlung und das Bewusstsein sind wichtig. Das ist ausschlaggebend für das kollektive Bewusstsein. Die Welt ist nur eine Projektionsfläche, ein Sinnbild. Wenn das Bewusstsein für eine positive Veränderung stärker wird, ist Veränderung möglich. Unsere Betrachtungsweise der Welt ist erstarrt. Wir starren auf die Welt, als wenn wir in einem Kino wären und uns einen Film anschauen würden, den wir versuchen zu verstehen. In Wahrheit ist aber nicht der Film gerade entscheidend, sondern der Filmemacher. Das sind wir. Wenn wir Veränderung wünschen, sind wir dazu aufgerufen, unser Bewusstsein zu verändern. Wir müssen dazu nicht ein Problem nach dem anderen lösen. Es gibt nur ein Problem das zunächst gelöst werden muss und das ist die Art, wie wir denken.


Sie sind seit Jahrzehnten eine Art Inspiration für die spirituelle Entwicklung. Was treibt Sie dazu an?


Es ist die Vision des Machbaren und die Vision davon, welche Rolle der Einzelne in diesem Prozess einnehmen kann. Wie kann man durch eigene Kreativität die Bedingungen erschaffen, die das Machbare möglich machen können. Wenn der Einzelne sich die ideale Welt denken oder kreieren kann, dann kann er auch seine eigene Rolle darin sehen und definieren. Um so mehr Menschen sich damit beschäftigen, um so stärker wird auch das kollektive Bewusstsein, das für die Manifestation der Zukunft dieser Erde verantwortlich ist. Daran arbeiten wir.


Werden Ihre Botschaften von den Menschen verstanden?


(grinst) Nein. Einige verstehen mich. Aber die meisten verstehen mich nicht. (lacht!) Deswegen werden Sie auch auf meinen Vorträgen nun auch Filme, Cartoons und Animationen sehen. Ich versuche so auch komplizierte Sachverhalte auf unterhaltsame Art und mit einfachen Beispielen für den Einzelnen verständlich zu machen. Die meisten „fühlen“ genau was ich meine, aber intellektuell werden die meisten Botschaften noch nicht wirklich verstanden. Auf Twitter haben Sie da eher eine Chance. Der Grund hierfür ist einfach unsere festgefahrene Denkweise. Das dauert ein bisschen, bis sich das ändert.


Wenn Sie schon Probleme damit haben, richtig verstanden zu werden, wie

soll eine Gesundung des Planeten Erde überhaupt möglich sein können? Anscheinend verstehen noch zu wenige, wie man diesen Planeten nun behandeln sollte?

Es gibt viele Menschen, die gerade versuchen, neue Inhalte zu vermitteln. Es gibt sie. Ich denke, wir müssen ganz besonders auch die neue Technologie des Internets dafür zu nutzen wissen. Ich habe bereits einen Plan dafür. Die meisten Menschen reagieren auf das Wort „Wohlstand“. Ich habe in den letzten 30 Jahren Themen und Kategorien definiert, die wichtige Lebensbereiche, wie zum Beispiel Gesundheit, Finanzen, Partnerschaft, Liebe und die Karriere ansprechen. Ich versuche, für jeden Bereich einen Idealzustand zu kreieren und praktische Wege aufzuzeigen, wie dieser Idealzustand für jeden zu erreichen ist. Ich möchte die Menschen dazu inspirieren, eigene regionale Netzwerke zu organisieren, die sich mit dieser Thematik selbstständig auseinander setzen und sich dann darüber mit globalen Gruppen austauschen. Das ist ein moderner Weg, eine globale Bewegung für den „Wohlstand“ zu inspirieren. Die Definition des Wohlstands oder des Erfolgs ist dabei das Zugpferd. Es interessiert niemanden das Schlagwort der „spirituellen Transformation “.


Brauchen Sie nicht auch eine Menge Geld für diese Art der Umsetzung? Wer finanziert Ihre Ideen und Projekte?


Nein, man braucht kein Geld dafür. Ich unterstütze mich selbst und ich unterstütze die gemeinnützigen Unternehmungen, die sich um diese Art von Arbeit kümmern. Für eine solche Bewegung benötigt man kein Geld. Jeder Einzelne, jede Gruppe muss sich selbst unterstützen. Das funktioniert. Um eine nachhaltige, friedvolle und gesunde Welt zu erschaffen, braucht es das Engagement jedes Einzelnen. Jeder muss sich hier persönlich einbringen. Was hier passieren muss ist eine radikale Veränderung des Zustandes der Welt. Wir müssen unser Denken, unser Handeln, unsere Zusammenarbeit miteinander und unser Verhalten ändern. Man kann keine Aktivität mehr isoliert betrachten. Alles korreliert miteinander. Wir haben einen Vulkanausbruch in Island und die ganze Welt wird dadurch paralysiert. Vor 100 Jahren wäre das so nicht der Fall gewesen. Heute spielt es eine Rolle. Wir hängen nun alle voneinander ab. Irland hat durch den Vulkanausbruch Millionen verloren, aber auch ganz Europa und damit auch wieder Amerika und China, die in Amerika investiert haben. China wiederum kooperiert mit Indien und so hat am Ende auch Indien seinen Schaden davon, etc.. Schauen Sie sich die Situation mit Griechenland an. Das betrifft die ganze Welt! Wir können nichts mehr isoliert sehen! Die Probleme in Pakistan oder in Afghanistan. Das betrifft nicht einige, sondern alle. Es gibt kein „Ich“ mehr. Es gibt nur noch ein „Wir“. Das „Ich“ existiert nicht mehr. Stattdessen ist ein „Wir“ entstanden. Das haben auch die oberflächlichsten von uns langsam verstanden.


Auch Frau Merkel weiß es. Wenn ein Land Mist baut, dann betrifft der Mist die ganze Welt.


Das Abendland hat es in diesen Tagen nicht leicht, aber was ist die eigentliche Essenz im Leben, wenn die Werte im Ausverkauf sind?


Die Essenz ist Evolution und Kreativität.


Dann müssten Sie persönlich doch eigentlich sehr erfüllt sein. Sie sind beruflich erfolgreich, glücklich verheiratet und haben zwei Kinder. Was ist mit Ihren Kindern? Machen Sie sich um deren Zukunft eigentlich Sorgen?


Was soll ich sagen? Ich tue was ich kann. Der Rest bleibt im Ungewissen.


Was empfehlen Sie den Eltern für Ihre Erziehung?


Ich empfehle, eine Vision oder eine Idee von der Zukunft zu haben. Man stelle sich vor, wir lebten in 2050. Wie sollte das aussehen? Und welche Rolle sollte man in dieser Zeit spielen?


Was wird denn Ihre Rolle zukünftig sein?


Ich nehme diese Rolle bereits ein. Ich will das kollektive Bewusstsein für eine friedliche, faire, gesunde und nachhaltige Welt inspirieren.


Welche Rolle spielt die Liebe dabei?


Das ist Liebe.


Wie lässt sich diese Art von Liebe lehren?


In dem ich der Ausdruck der Liebe bin, der Ausdruck von Freude, Hingabe, Weisheit, und Mitgefühl.


Sind Sie ein guter Vater?


Ich denke schon. Ich bin sehr verspielt. Wir reden viel miteinander und gestalten die Zukunft zusammen. Meine Tochter Mallika engagiert sich mit einer eigenen Website, www.intent.com und verbindet weltweit Menschen mit guten Absichten. Mein Sohn Gotham besitzt eine Produktionsgesellschaft. Er wird demnächst seine eigene TV- Show präsentieren, die er zusammen mit Oprah Winfrey produziert.


Wo und wer sind denn jetzt die richtigen Vorbilder für eine positive Veränderung?


Es braucht alles seine Zeit. Das geschieht nicht über Nacht. Der Planet ist erst

3.5 Milliarden Jahre alt. Die Evolution begann vor 2.5 Milliarden Jahren. Den Menschen gibt es erst seit 200.000 Jahren.

Wir befinden uns sozusagen noch in den Kinderschuhen mit unserer eigenen Entwicklung. Wir müssen mit der eigenen Unreife erst richtig umgehen lernen.


Sie haben mittlerweile fast 60 Bücher geschrieben und die Welt, besonders aber die USA, damit erobert. Sie halten Reden, haben ein Center of Wellbeeing in Carlsbad/Kalifornien, arbeiten mit Stars und VIP’s zusammen. Worauf sind Sie am meisten stolz?


Auf meine Kinder und meine 3 Enkel. Die Arbeit ist mehr als ein Prozess und als eine Entwicklung zu verstehen. Nun habe ich „The Shadow Effect“ abgeschlossen. Mein nächstes Buch handelt von Führungsqualitäten, dann entwickle ich ein neues Buch, das „The future of God“ heißen wird. Die Zukunft Gottes.


Wovon handelt dieses Buch?


Naja, wenn diese Erde stirbt, dann wird es irgendwann nicht nur eine neue Welt, sondern auch eine Neudefinition von Gott geben. Ich befasse mich mit dieser Vision. (lacht)


Mir ist dabei nicht zum lachen. Meinen Sie wirklich, dass das Leben hier vollständig sterben wird?


Das Leben stirbt nie. Das kann nicht sterben. Die Form stirbt. Die Struktur. Das Leben kann nicht zerstört werden. Es kennt keinen Anfang und kein Ende. Es ist unendlich. Aber die Formen, die es hat, verändern sich kontinuierlich. Das ist eine Herausforderung an die Kreativität.


Sie kommen mit sehr vielen Menschen täglich zusammen, die von Ihnen Ratschläge und vor allem Ihre Aufmerksamkeit wünschen. Wie gehen Sie damit um?


Ich grenze mich ab. Ich lasse mich nicht auf die persönlichen Geschichten ein, die gehören zu den anderen. Ich gebe was ich kann, aber ich lasse mich nicht emotional ein. So bleibe ich bei mir und meiner Kraft, und lande nicht in irgendwelchen Melodramen, die oft von Menschen selbst inszeniert werden. Das hat nichts mit mir zu tun.


Verstehe ich Sie richtig, Sie sind emotional und persönlich mit Ihrer Familie, aber mit anderen hingegen verhalten Sie sich reserviert?


Lassen Sie mich das so erklären. Das ist eine interessante Angelegenheit. Ich werde eher „universell“, aber nicht „persönlich“. Das „Persönliche“ hat etwas mit mir selbst zu tun. Das „Universelle“ steht darüber und betrifft uns alle.


Lassen Sie uns über die Angst in der heutigen Zeit noch sprechen. Sie haben ein trauriges Bild dieser Welt am Anfang unseres Interviews gezeichnet. Sie sagten, dass die Erde am sterben ist. Das klingt endlich und so als müssten wir schnell noch eine letzte Party veranstalten, bevor hier alles zusammenfällt.


Sehen Sie der Tod ist immer auch gleich ein Neubeginn. Eine Neugeburt. Nichts hört auf, ohne vorher begonnen zu haben. Nichts beginnt, ohne vorher beendet worden zu sein. So ist das Universum. Jeder Anfang enthält das Ende. Jedes Ende enthält einen Anfang. Es ist ein Kreislauf von Geburt – Leben – Tod – Geburt ...


Kann man Menschen in großen Nöten mit solchen Antworten trösten?


Man kann nichts verändern, wenn man derselbe bleibt. Der einzige Weg der Veränderung ist die Arbeit an sich selbst. Die meisten denken, dass die Welt dann in Ordnung ist, wenn sie eine gute Beziehung haben, oder genügend Geld, oder Erfolg, Gesundheit. Sie denken, wenn ich das erst einmal habe, dann ist alles in Ordnung. Das stimmt so einfach nicht.


Ich versuche zu vermitteln, wie man das anstellt. Darüber spreche ich auch in meinen Vorträgen.


Sie vermitteln dann die „Chopra Art of beeing happy“?


Ganz und gar nicht. Das hat mit Chopra nichts zu tun. Das sind feststehende Fakten. Wie Sie mit Problemen umgehen und Möglichkeiten für sich erschaffen. Wie Sie mehr für sich kreieren und dabei auch mehr anderen geben können. Wie Sie mit Alter und Krankheiten umgehen lernen können. Wie Sie die wahre Natur von Ehrlichkeit, Mitgefühl, Liebe, Freude, Güte erfahren können und was es für Sie macht. Wie Sie es schaffen können, Ihr Ego in Griff zu bekommen und in das transpersonale universelle „Ich“ zu gelangen. Das sind die Übungen. Es gibt sie und sie funktionieren.


Was ist eigentlich mit der Liebe heutzutage los. Wir haben immer mehr Scheidungen und Singles in Europa. Mir scheint Männer und Frauen verstehen sich nicht mehr und befinden sich in einer Art kaltem Krieg?


Die Ursache dafür findet sich in ganz primitiven Aspekten unserer Evolutionsgeschichte und führt zurück zu den Reptilien. Das war vor 300 Millionen Jahren. Wir haben ein Gehirn, das nur 4 Millionen Jahre alt ist. Dieses neue Hirn befindet sich in einer Art Wettbewerb mit Anteilen, die sehr alt und ursprünglich sind und entwickelt sich immer schneller weiter. Wir müssen neue Mechanismen erlernen, um unsere Gespräche miteinander zu verändern. Wir müssen miteinander reden lernen und wir müssen Gemeinschaften lokalisieren, die mit globalen Gemeinschaften einen Austausch pflegen. So könnte man vielleicht einiges erreichen.

Die männliche Energie sollte dabei niemals dominieren. Das kreiert ein massives Ungleichgewicht. Die weibliche Energie schafft eher eine Balance, könnte aber auch kurzzeitig mal dominieren.


Zurück zum Thema. Was machen wir jetzt um die Welt zu retten? Geben Sie mir bitte ein Rettungsrezept an die Hand, sonst kann ich heute Nacht nicht schlafen.


Stellen Sie sich die Frage „Wie bin ich am besten?“


Nicht, was kann ich am besten tun?


Nein, das kommt danach. Erst müssen Sie das Beste sein, bevor Sie das Beste tun. Sie müssen physisch, emotional und geistig in bester Form sein. Wenn Sie es dann sind, geht es los. Fragen Sie sich, was Ihr höchstes Potential ist!


Wie stellt man das bitte an? Muss ich Ihre Bücher erst dazu lesen?


Setzen Sie sich mit anderen in Verbindung. Ich habe eine neue Webseite ins Leben gerufen, die www.Wellworld.org


Schreiben Sie mir unter der Anschrift: deepak@wellworld.org


Ich habe freiwillige Mitarbeiter, die alles lesen und durcharbeiten und Sie dann mit den richtigen und entsprechenden Menschen gleichen Interesses zusammenbringen. Wir wollen dabei helfen, dass diese Entwicklung möglich ist. Es gibt mehr Kreativität als Probleme. Für jede Frage gibt es eine Antwort.


Sie haben viel vor. Dafür wirken Sie aber ziemlich entspannt auf mich. Meinen Sie nicht, dass es schwierig ist, auf diese Weise Bewusstsein zu lehren?


Man muss die Gesprächsführung ändern. Die Gespräche beschäftigen sich meistens mit Problemen. Es kann kein Problem auf der Ebene, auf der es erschaffen wurde, gelöst werden. Wir müssen hier das Verständnis verändern und das Niveau. Der Fokus ist dabei ganz wichtig. Das kollektive Bewusstsein wirkt hypnotisch. Also muss der Einzelne daran arbeiten, damit diese Hypnose nicht mehr wirken kann. Alles, was Sie tun, wird von dieser kollektiven Hypnose beeinflusst. Wir müssen die Rahmenbedingungen dafür ändern.


Warum werden in der Öffentlichkeit oft spirituelle Inhalte blockiert?


Das liegt daran, dass man die Spiritualität immer noch mit der Religion verwechselt.


Wurden Sie in Ihrer Laufbahn mal blockiert?


Ja, aber klar.


Und was haben Sie dann gemacht?


Sich keine Sorgen darüber machen und weiter gehen. (lacht) Früher oder später testen Menschen auch Neues aus. Es gab mal eine Zeit, da wurden Fernsehsendungen von Tabakherstellern finanziert. Das gibt’s nicht mehr. Das ist vorbei.


Woher nehmen Sie eigentlich diese Kraft her, um all das zu tun?


Ich liebe einfach was ich tue.

Meine Mutter, aber auch mein Vater haben mich inspiriert. Meine Mutter war aber eigentlich diejenige, die mich am meisten geprägt hat. Sie hat mir immer Geschichten erzählt.


Wie wichtig ist es, Geschichten zu erzählen?


Das Wichtigste überhaupt. Alles ist und hat eine Geschichte. Es gewinnt immer die Person, die die beste Geschichte zu erzählen weiß.


Welche Geschichte, die Ihnen Ihre Mutter erzählt hat, erinnern Sie heute noch gern?


Keine konkrete. Sie erzählte mir viele Geschichten von den Helden der indischen Spiritualität, der vedischen Hindu-Kultur.


Was wollten Sie als Kind einmal werden?


Ich wollte Geschichten schreiben.


Na das tun Sie ja offensichtlich und es gibt noch viel zu tun für Sie, wie ich gerade erfahren habe.


Ja! Und ich freue mich darauf!


Ich schaute auf das Diktiergerät. Gesamtlänge des Tiefgangs 41 Minuten.

Wenig später erlebte ich Deepak Chopra noch einmal im Auditorium.

Im Publikum circa 1000 Frauen und 500 Männer, intensive Konzentration und Stille.

Chopra versprach sich während seines dreistündigen Vortrages nicht ein einziges Mal

und endete schließlich mit einer eindringlichen Frage:

„Was sehen Sie? Ein Ich oder ein Wir" ?

Das Publikum antwortete mit langem tiefem Schweigen.

"Wer hört hier gerade zu? Ein Ich oder ein Wir ?

Noch einmal. Was ist Ihr Fokus? Wissen Sie es?"

Punkt. Ende. Chopra.


Und mit diesen letzten Fragen fiel mir plötzlich meine eigene wieder ein, die ich vergessen hatte zu stellen. Seine funkelnde Swarovski Brille!!! Ich hatte völlig vergessen Deepak Chopra danach zu fragen, ob man durch sie die Welt vielleicht besser sehen könnte.


Ein Interview von Rita-Graciela Werner, 2008




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